Weblog von Heike Roth


25. Dezember 2007

Die Nordinsel 1 (Von Paihia bis Rotorua)

Category: Allgemein – heike – 08:31

Hallo zusammen!

Heilig Abend habe ich gestern sehr schoen verbracht, auch wenn alles ganz anders kam bzw. die richtige Weihnachtsstimmung hier nicht wirklich aufkam. Am Morgen wurde ich von einem Shuttle-Bus abgeholt und bin mit 2 anderen Frauen eine halbe Stunde stadtauswaerts zu einem Hoehlen- und Thermalpark namens „Orakei Korako“ gefahren, dort hatte es Geysire und sprudelnde Schlammloecher und es stank nach Schwefel – aber es war toll!!! Man musste zuerst mit einer Faehre zu dem Park uebersetzen und konnte dann einen schoenen Spaziergang auf einer Art Rundweg in Angriff nehmen. Auf der Fahrt lernte ich Kathy, eine Schweizerin, kennen, mit der ich, als wir wieder zurueck in der Stadt waren, erst einmal einen Cappuccino trinken war. Wir verabredeten uns dann fuer den Abend. In meinem Hostel hatte ich naemlich eine nette Brasilianerin und eine nette Oesterreicherin kennengelernt (zu der komme ich gleich noch), aber die sind an Heiligabend morgens abgereist und ansonsten hatte es im Hostel sehr viele sehr junge Leute, mit denen ich nicht so wirklich viel anfangen konnte. Abends waren wir dann sehr lecker thailaendisch essen und anschliessend noch aus und haben Coctails getrunken. Es war, wie schon gesagt, ein sehr schoener Abend, aber Weihnachten war es fuer mich nicht, das faellt wohl dieses Jahr aus.

Doch nun zurueck zum Anfang: Nachdem ich von Whangarei aus weiter noerdlich nach Paihia gefahren war, wurde das Wetter noch schlechter und ich war froh, in einem Hostel mit grosser DVD-Auswahl gelandet zu sein. Ich hatte 3 Tage stroemenden Regen von morgens bis abends und zudem noch eine ruecksichtslose, deutsche Zimmermitbewohnerin, die die Sache noch unertraeglicher machte. Aber auch das ging vorbei, weil ich letztendlich eine Zimmerwechsel vornahm und die gute Frau keines Blickes mehr wuerdigte – Kindergarten, echt! Ansonsten war das Hostel naemlich sehr schoen und die Leute, denen es gehoerte, sehr nett. Als das Wetter dann endlich etwas besser wurde, konnte ich zwar keinen Segeltoern machen und auch nicht schnorcheln gehen, weil das Wasser zu trueb war (die ganze Schlechtwetterfront kommt anscheinend von einem Zyklon ueber Fidji), aber dafuer machte ich ein paar tolle Wanderungen. Die erste Wanderung fuehrte mich mal wieder zu Wasserfaellen, zu den „Haruru Falls“ und die zweite Wanderung begann mit einem „Coastal Walk“ nach Opua (an der Kueste entlang) und weiter dann durch den Opua Forest zurueck wieder nach Paihia (waren so 18 km). Es war toll – und mir ging es anschliessend auch wieder viel, viel besser :-). An meinem letzten Tag in Paihia war ich dann noch am (fast) noerdlichsten Punkt Neuseelands, am Cape Reinga. Das Wetter war ganz okay und das Cape Reinga mit seinem Leuchtturm eine Reise wert. Auf der Rueckfahrt fuhren wir mit unserem Allrad-Bus dann den „Ninety Mile Beach“ entlang, bevor wir den Tag mit einem leckeren „fish & chips“-Gericht beendeten.

Von Paihia ging es dann weiter auf die Coromandel-Halbinsel nach Whitianga. Hier ist Neuseeland so wie man es von den Postkarten oder Postern her kennt – ein Traum!!! Das Wetter wurde jetzt auch etwas bestaendiger, auch wenn es jeden Tag mal einen Schauer gab. Aber es gab auch jeden Tag Sonnenstrahlen. An einem Tag mieteten wir zu sechst ein Auto (eine Person musste immer im Kofferraum sitzen ;-)) und fuhren zum „Cathedral Cave“, einem Strand mit einer besonderen Gesteinsformation, einer Art Hoehle, und einem tollen Strand (ich war im Meer!!!!) und spaeter dann noch zum “ Hot Water Beach“. Hier waren wir leider nicht fuer uns alleine, aber wir fanden noch ein Plaetzchen, wo wir mit unseren Spaten ein Loch ausheben konnten und uns dann in das richtig heisse Wasser legen konnten – super 🙂 (Leider musste man den Staudamm in Richtung Meer immer wieder erneuern, weil die Wellen, die „Festung“ immer schwer angriffen!) Ansonsten unternahm ich noch eine Wanderung zum „Shakespeare Cliff“ und zum „Lonely Beach“ und ich lag einen Tag einfach faul am Strand und las mein Buch „Whale Rider“ fertig. Ausserdem war ich hier zum ersten Mal in Neuseeland baden. Es war sehr schoen, aber das Wasser ist ganz schoen frisch!

Von Whitianga ging es dann direkt nach Taupo, das direkt an einem See, dem Lake Taupo liegt. Hier wollte ich eben Weihnachten verbringen. Nachdem ich am Freitag, den 21.12. hier ankam, erfuhr ich, dass das Wetter fuer meine grosse Wanderung, das „Tongariro Crossing“ fuer den naechsten Tag sehr gut sein sollte und so buchte ich gleich den Shuttle-Bus fuer den naechsten Tag. Anschliessend zog es mich sofort hinunter zum See – der Blick – phaenomenal! Dann musste ich noch fuer meine Wanderung am naechsten Tag einkaufen.

Am naechsten Morgen musste ich dann um 5 Uhr austehen, um mich fertig zu machen und die Brote noch zu schmieren. Um 5.40 Uhr wurden wir dann vom Hostel abgeholt. Die Wanderung sollte so um die 17-18 km betragen, mit einem Hoehenunterschied von 1100 bis 1900m. Wir wurden so gegen halb 8 Uhr an einem Parkplatz, am Startpunkt, ausgesetzt und dann ging es los. Ich hatte morgens eine sehr nette Oesterreicherin, Iris, kennengelernt, mit der ich die ganze Wanderung gemacht habe. Die Wanderung, bei der man verschiedene Krater ueberquert ist laut dem „Lonely Planet“ eine der schoenste Australiens. Nach dem Aufstieg ueber die „Devil Staircases“ wird man mit einem tollen Ausblick belohnt, auf der einen Seite ins Tal auf der anderen Seite auf eine Art Mondlandschaft. Wenn man auf dem hoechsten Punkt angelangt ist, dem „Red Crater“ hat man dann den tollsten Ausblick und zwar auf die tuerkisfarbenen „Emerald Lakes“, die sich in Eruptionskratern gebildet haben und auf die Umgebung auf der anderen Seite des Kraters. Dann beginnt der Abstieg durch eine Art Steppenlandschaft, immer mit Blick auf den tollen „Blue Lake“, von dem ich bestimmt 30 Fotos gemacht habe. Das letzte Stueck fuehrt dann durch einen Mischwald, dessen Weg am Ende von einem Fluss begleitet wird. Insgesamt waren wir so 8 Stunden unterwegs, davon machten wir vielleicht 1 Stunde Pause, aber wir haben am Anfang so viele Fotostopps eingelegt, dass die Zeit nur so dahinflog. Um 16.00 Uhr wurden wir dann von unserem Shuttle-Bus am Endpunkt der Wanderung (am Ketetahi Carpark) wieder abgeholt. Das Wetter war gluecklicherweise an diesem Tag auf unserer Seite. Wir hatten weder Regen, noch allzu starken Wind. Trotzdem war es auf dem „Gipfel“ eisig kalt. Trotz immer wieder aufkommenden Wolken, hatten wir einen tollen Ausblick. Ich habe verschiedene Leute auf der Wanderung kennen gelernt, die alle mehrere Anlaeufe nehmen mussten, bis es bei ihnen geklappt hat. Da hatte ich dieses Mal Glueck! Viele Szenen von „Herr der Ringe“ sind hier gedreht worden. Da muss ich wohl, wohl oder uebel, nach meiner Rueckkehr doch noch einmal alle 3 Teile in Angriff nehmen ;-)!!!

Den naechsten Tag ging ich daraufhin sehr relaxt an und buchte fuer nachmittags einen Segeltoern mit Iris auf der „Barbary“ auf dem „Lake Taupo“. Es war ein altes Segelschiff, mit dem wir bei maessigem Wind 2 1/2 Stunden gemuetlich ueber den See geschippert sind. Der „Lake Taupo“ ist uebrigens der groesste See Neuseelands mit einer Flaeche von 616 km/km und einer Tiefe von bis zu 185 m. Wir haben also bei unserem Segeltoern nur einen minimalen Teil des Sees erkundet.

Vom 24.12. habe ich ja bereits berichtet. Am 25.12. stand nochmals eine groessere Wanderung an. Nach dem Fruehstueck machte ich mich mal wieder auf, einen Wasserfall anzuschauen, die „Huka Falls“. Es waren zwar mehr Stromschnellen, als ein Wasserfall, dafuer war die tuerkise Farbe des Wassers jedoch umso beeindruckender. Anschliessend machte ich mich weiter auf den Weg, um auch noch die Geysir- und Kraterlandschaft „Craters of the moon“ anschauen zu koennen. Bei einem Rundgang konnte man auch hier Geysire, Schlammloecher und aufsteigende Daempfe aus Fumarolen bewundern. Ich traf bei dem Rundgang 2 Paerchen, die aus der naeheren Umgebung von Donaueschingen kamen (Pfaffenweiler). Diese nahmen mich auf dem Rueckweg ein Stueck mit, da es mal wieder zu regnen begann. Zurueck in Taupo war das Wetter aber wieder besser. Da am 1. Weihnachtsfeiertag hier alles zu hatte, alle Laeden, Cafes, Restaurants,…, habe ich mir bei einer Tankstelle einen Cappuccino gekauft und mich damit an den See gesetzt. Es war mein letzter Abend hier.

Am naechsten Tag ging dann mein Bus von Taupo nach Rotorua, die Stadt im Zentrum der Vulkanregion der Nordinsel, die am Rand eines der groessten geothermischen Felder Neuseelands liegt. Mitten im Ort und am Seeufer brodelt es und zischt es hier, weisse Krusten umgeben hier heisse Quellen, gelbe Farbflecken aus Schwefel ueberziehen Strandpassagen, in Schlammtuempeln blubbert und wallt es wie aus kleinen Vulkanen. Auch hier in meinem Hostel gibt es einen Swimmingpool mit natuerlichem Heisswasser, das so um die 38 Grad warm ist. Darin habe ich heute Abend ein langes Bad genommen -richtig entspannend!!!!

Gestern Abend habe ich dann noch an einer Maori-Veranstaltung teilgenommen im „Mitia Maori Village“. Zuerst erfolgte die Willkommenszeremonie , dann sah man mehrere Performances der Maori (versch. Taenze, unter anderem der „Haka“ = Kriegstanz) und anschliessend gabe es das traditionelle maorische Essen, das „Hangi“. Es war sehr interessant. Gut gefallen hat mir, dass sie bei den Erklaerungen immer dazu gesagt haben, dass das frueher so war und teilweise auch gesagt, wie sie es heute machen oder das sie es heute anders machen.

Heute war ein besonderer Tag: Ich machte von Rotorua aus einen Ausflug zu den „Waitomo Caves“ – einem meiner bisherigen Highlights auf meiner Reise. Die „Waitomo Caves“ sind Tropfsteinhoehlen, an deren Decken tausende von Gluehwuermchen leuchten. Wir sind durch eine Hoehle mit dem Schlauchboot in voelliger Dunkelheit gefahren und konnte so dieses wundervolle Spektakel bestaunen. Es sah so aus wie ein Nachthimmel mit Sternen uebersaeht – wunderschoen!!! Die Gluehwuermchen, habe ich gelernt, sind allerdings keine Wuermer, sondern Larven von einer bestimmten Mueckenart, die in diesem Stadium leuchten, um in der Dunkelheit umherirrende Insekten (ihre Beute) anzulocken, die sie dann in ihren zuvor gesponnen Seidenfaeden (mit Schleim) fangen.

So, viel Spass beim Lesen…

 Heike

2 Comments »

  1. Hi Heike,

    sitze hier im verschneiten Bayern, und du hast die tollsten Sachen zu erzählen… obwohl, so ganz hold war dir das Wetter ja offensichtlich nicht.
    Hoffe, du hast das neue Jahr gut angefangen, war ja schon soweit in Neuseeland! Ich bin heute Abend bei Freunden eingeladen, wird bestimmt ganz lustig. Und Temperatur und Wetter stimmen!

    Werde mir gleich einmal deine Bilder vornehmen, bin total gespannt auf die Krater und die blaue Farbe des Wassers!

    Wünsche dir für dieses Jahr alles Gute, komm‘ gesund und munter wieder zurück und bis bald!

    Liebe Grüße Melanie

    Comment by Melanie Meder — 31. Dezember 2007 @ 15:24

  2. Hallo Frau Roth,
    ich und meine Familie wünschen Ihnen ein schönes neues Jahr. Ich wünsche Ihnen das sie viel Spaß haben in australien und das sie sich gut erholen. Bei uns ist alles Ok. Die neue Lehrerin ist etwas anstrengend aber OK. Sie waren besser ich wünschte mir sie wären noch bei uns geblieben. Wir haben den Ausflug gemacht den ich bei LIDEL gewonnen habe wir waren in der nähe von Ulm bei eqskvisa oder so ähnlich, es war toll hätte ihnen bestimmt auch gefallen.
    So nun noch alles gute von uns und ich hoffe wir sehen sie bald wieder.
    Tschüß ihr ehemaliger Schüler
    Dennis Wüstner
    3a Karl friedrich schule

    Comment by Dennis Wüstner — 10. Januar 2008 @ 10:47

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