Weblog von Heike Roth


17. April 2008

Thailand – Bangkok und der Norden

Category: Allgemein – heike – 12:02

Hallo Ihr Lieben!

Mittlerweile bin ich schon seit ueber einer Woche hier in Thailand angekommen und fuehle mich langsam etwas wohler. Meine ersten 2 Naechte verbrachte ich in einem Luxushotel mit riesigem Fruehstuecksbuffet und jeglichen anderen Annehmlichkeiten – das tat einerseits mal richtig gut, andererseits kam ich mir mit meinem Rucksack etwas deplaziert vor. Das einzige Probem an der Sache war auch, dass es nicht so einfach war, Kontakt zu anderen Reisenden aufzunehmen (obwohl ich gleich am ersten Morgen beim Fruehstueck ein sehr sympathisches israelisches Ehepaar kennenlernte, die aber an diesem Morgen auscheckten).

Dann kam der Tag X, an dem sich meine ganze weitere Reiseplanung wenden sollte. Meine Idee war es, gleich am ersten Tag meinen Aufenthalt in Bangkok fuer 2 Naechte zu verlaengern, was auch problemlos klappte, und anschliessend eine Bus- oder Zugfahrt nach Chang Mai in den Norden zu buchen – soweit so gut. Da in der darauffolgenden Woche in Chang Mai allerdings das buddhistische Neue Jahr ganz gross gefeiert wurde („Songkran“) , war es nicht so einfach zu buchen und mehrere Leute auf der Strasse meinten es „gut“ mit mir und gaben mir verschiedene Tipps. Aber alles in allem rieten sie mir heute gleich zu buchen. Dass wahrscheinlich die ganze Sippschaft unter einem Hut steckte, wurde mir erst spaeter klar.  So buchte ich also in einem „offiziellen“ Reisebuero meine ganzen weiteren 3 Wochen (was ich ja eigentlich gar nicht vorhatte) zu voellig ueberteuerten Preisen inclusive einer 2-taegigen Trekking-Tour von Chang Mai aus und einem Tagesausflug von Bangkok aus. Es hoerte sich alles sehr ueberzeugend an. Nachdem ich aber dann das Reisebuero verlassen hatte, wurde mir immer mehr bewusst, was fuer einen Mist ich gebaut hatte und wie dumm ich war, da ich auch noch alles bar bezahlt hatte! Ich hatte Angst, dass meine ganzen Gutscheine (Voucher), die ich erhalten hatte, gar nichts wert waren. Wie sich spaeter herausstellen sollte, war das aber gluecklicherweise nicht der Fall! Trotzdem war meine Laune auf dem Nullpunkt und ich war nahe daran, mich in den naechsten Flieger zu setzen und nach Deutschland zu fliegen.

Fuer den Tag darauf hatte ich allerdings eine Tagestour zu den „Floating Markets“ (Markt auf dem Fluss in kleinen Booten), zur „River Kwai Bruecke“ und zum „Tigertempel“ gebucht. Dieser Tag wurde ein sehr schoenes Erlebnis. Ich lernte auf der Tour auch ein paar nette Leute kennen und so stieg meine Laune wieder etwas. Als ich die anderen Leute allerdings fragte, was sie fuer die Tour bezahlt hatten, konnte ich feststellen, dass ich uebers Ohr gehauen wurde. Den darauffolgenden Tag verbrachte ich dann in den wunderschoenen Tempelanlagen Bangkoks („Grande Palast“ mit „Wat Phra Keao“, „Wat Pho“ und „Wat Arun“), ehe es abends mit dem Nachtbus weiter in den Norden nach „Chang Mai“ ging.

Die Busfahrt nach „Chang Mai‘ erfolgte in einem sehr angenehmen Bus, allerdings war ich die einzige Nicht-Asiatin. Ich hatte einen sehr netten jungen thailaendischen Nebensitzer, der sich etwas um mich kuemmerte, aber nur sehr wenig Englisch sprach. In „Chang Mai“ angekommen, erkundete ich erst einmal ein bisschen die Stadt, ehe es abends eine Vorbesprechung fuer meine 2-taegige Trekking-Tour gab. Bei der Vorbesprechung lernte ich ein Paerchen aus Remchingen (Bernhard und Andrea) kennen, die auch auf die gleiche Tour am darauffolgenden Tag gehen sollten. Am naechsten Morgen starteten wir um 9 Uhr. Als erstes stand „Bamboo Rafting“ auf dem Programm, eine Flussfahrt auf einem Bambusfloss, was eigentlich nicht so abenteuerlich war, da es momentan recht wenig Wasser hat. Da wir aber einen super witzigen Fahrer hatten, wurde das Ganze zu einem sehr feucht-froehlichen Erlebnis! Nach dem Lunch machten wir uns dann auf zu einem Bad im Wasserfall und anschliessend zu einer Wanderung in ein Bergdorf. Es war sehr anstrengend, da es um die 37 Grad hatte und nur bergauf ging. Dort angekommen, konnten wir etwas relaxen und uns etwas das Dorf ansehen, bevor es ein leckeres Abendessen und ein paar Bierchen am Lagerfeuer gab. Am naechsten Tag stand dann am Vormittag wieder eine Wanderung an und nach dem Mittagessen konnten wir dann noch auf Elefanten reiten. Zurueck im Guesthouse, sprangen wir gleich in den Pool und liessen dort den weiteren Nachmittag ausklingen. Abends begleitete ich Bernhard und Andrea noch auf den Nachtbazar in „Chang Mai“.

Am naechsten Tag war dann der groesste Tag des „Songkran Water Festivals“. Es gab eine grosse Parade mit Buddha-Statuen durch die Hauptstrasse. Aber das eigentlich Besondere an diesem Festival ist, dass man sich gegenseitig mit Wasser bespritzt. Das passiert allerdings nicht nur mit einem kleinen Wasserschaelchen, sondern die Leute haben Wassertonnen vor ihren Haeusern stehen oder die Leute stehen am Fluss, der durch „Chang Mai“ fliesst und jeder wird mit Wasser aus Eimern, Wasserschlaeuchen oder Spritzpistolen ueberschuettet. Damit das Ganze richtig Spass macht, habe auch ich mir einen Eimer gekauft und kraeftig mitgemischt! Man war quasi von morgens bis abends (kurz nachdem es dunkel wird, stoppt das Ganze) patschnass, was aber bei den heissen Temperaturen von bis zu 39 Grad recht angenehm war. Allerdings war nicht viel mit Sightseeing drin, da alles zu hatte, was aber eigentlich auch nicht weiter schlimm war. Ich lernte eine nette Kanadierin kennen, mit der ich einen Tag auf Achse im Getuemmel war und ein nettes Paerchen aus Hawai. Abends liess ich mir die erste Massage meines Lebens geben: eine halbstuendige Fussmassage fuer umgerechnet 1,40 Euro. Das war so genial – ich freue mich schon auf meine naechste :-)!

Dann ging es weiter nach Sukhothai. Die Busfahrt war eine Erfahrung fuer sich, da es ein sehr rustikaler, enger Bus ohne Klimaanlage war, der 5 Stunden brauchte und groesstenteils Leute sogar im Gang stehen mussten. In Sukhothai habe ich einen netten Franzosen, der in Basel bei Novartis arbeitet, kennengelernt (Benoit) und eine Franzoesin aus Paris. Mit Benoit verabredete ich mich fuer den naechsten Tag. Wir liehen uns um 7 Uhr morgens gemeinsam ein Fahrrad  aus und erkundeten die historischen Tempelruinen Sukhothais. Da der alte Stadtteil Sukhothais nicht so gross war, fand man sich sehr schnell zurecht und man traf immer wieder die gleichen Gesichter. So trafen wir nachmittags ein Paerchen aus Amerika, mit dem wir dann abends am gleichen Tisch sassen und den Abend ausklingen liessen!

Am naechsten Morgen hiess es dann wieder frueh aufstehen, da unser Bus nach Ayuthaya schon um 8.20 Uhr morgens abfuhr. Die beiden Englaender meiner letzten Busfahrt waren auch wieder mit von der Partie. Dieses Mal hatten wir wieder einen komfortableren Bus mit Klimaanlage, der uns allerdings bei Ayuthaya einfach aus dem Bus schmiss. Nachdem wir aber ueber eine halbe Stunde im Nichts gewartet hatten, kam tatsaechlich ein Bus, der uns in die Stadt hineinbrachte. Abends wollte ich eigentlich meine erste Thai-Massage nehmen, aber die Dame fiel leider wegen eines Sterbefalls in der Familie aus. So warte ich also immer noch auf mein erstes Mal! Abends lernte ich dann vor dem Guesthouse noch ein paar nette Leute kennen: die Familie, denen das Guesthouse gehoert, einen Englaender, der jetzt als Lehrer in einer thailaendischen Privatschule Englisch unterrichtet, einen Russen, einen weiteren Franzosen und eine Englaenderin. Wir sassen lange draussen zusammen und quatschten ueber Gott und die Welt und ich lernte meine ersten thailaendischen Woerter und feilschte an der Aussprache. Am naechsten Morgen stand ich wieder um 7 Uhr auf, um frueh mit meinem Sightseeing-Programm in Ayuthaya zu beginnen. In Sukhothai waren die Tempelruinen auf einem eigenen Gelaende. In Ayuthaya waren die Tempelruinen mehr ueber die Stadt verteilt. Ich hatte mir wieder ein Fahrrad ausgeliehen und pickte mir ein paar interessante Tempel heraus. Als es gegen 13 Uhr war, suchte ich den Schatten auf, liess mir eine weitere Fussmassage geben und genoss die Klimaanlage im Internetcafe. Morgen geht es dann mit dem Zug zurueck nach Bangkok und dann von Bangkok mit dem Nachtzug in den Sueden nach Surat Thani und von dort nach Krabi und die Westkueste. Hoffentlich klappt weiterhin alles so gut wie die letzten Tage! Ich freue mich schon so aufs Meer! Aber dann sind es keine 2 Wochen mehr…

Ganz liebe Gruesse in die Heimat!

Heike

Keine Kommentare »

No comments yet.

RSS feed for comments on this post.

Leave a comment

You must be logged in to post a comment.